Der gestohlene Thron - Dragon age by Panini

Der gestohlene Thron - Dragon age by Panini

Autor:Panini [Gaider, David]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-08-04T00:00:00+00:00


9

Der Tag war gerade erst angebrochen, und doch war Gwaren bereits voller Leben. Die Einwohner, die die beiden letzten Tage in ihren Verstecken verbracht hatten, kamen erleichtert wieder auf die Straßen. Sie blinzelten ungläubig, als sie die Zerstörung sahen, die sie umgab. Der salzige Geruch des Meeres vermischte sich mit dem Gestank der verwesenden Leichen, die in den Straßen lagen. Eine merkwürdige Ruhe lag über der Stadt, doch langsam lüftete sich der Schleier der Trübsal, der sich über den Trümmern ausgebreitet hatte.

Arl Rendorn wurde schnell klar, dass die Wiederherstellung der Ordnung dringend geboten war. Er weckte zunächst einige Offiziere, die von dem Gelage der letzten Nacht noch halb betrunken waren. Dann scheuchte er den Rest der Armee auf und brachte sie in Bewegung. Männer wurden ausgeschickt, um in den Straßen zu patrouillieren und die Nachricht zu verbreiten, dass die Einwohner Gwarens sich unter der Herrschaft Prinz Marics in Sicherheit befanden. Die Getreideböden wurden geöffnet, und es wurden Unterkünfte für diejenigen besorgt, die die Nacht zusammengekauert in den ausgebrannten Ruinen ihrer Häuser verbracht hatten. Die wichtigste Aufgabe für die Soldaten bestand jedoch darin, die Leichen der Gefallenen einzusammeln.

Es dauerte nicht lange, und schwarzer, dicker Rauch stieg aus mehreren Schornsteinen auf. Die vom Meer herüberwehende Brise erfasste und zerstreute ihn, doch der Gestank nach verbranntem Fleisch war allgegenwärtig, und ein dunkler schmieriger Film setzte sich auf allem ab. Diejenigen, die sich nach draußen wagten, hielten sich Taschentücher vor Mund und Nase. Nichtsdestotrotz hing wieder Wäsche auf den Leinen, und mehrere Fischerboote segelten auf das Meer hinaus. Das Leben musste weitergehen, egal, wer regierte.

Im Schloss oberhalb der Stadt herrschte eine friedvolle Atmosphäre. Diejenigen, die nicht geweckt worden waren, um in der Stadt zu helfen, schliefen noch, aber hier und da herrschte auch geschäftiges Treiben. Einige Diener des Teyrn waren mittlerweile zurückgekehrt. Zwar wussten sie nicht, ob sie ihre Stellung noch innehatten, aber sie wollten das einzige Zuhause, das sie kannten, nicht sich selbst überlassen. Die Gefolgsleute der Rebellenarmee, die dafür gesorgt hatten, dass die Soldaten mit Nahrung und sauberer Bettwäsche versorgt wurden, gingen ebenfalls auf Zehenspitzen durch die Räume des Schlosses, erfassten den Bestand an Nahrungsvorräten und räumten die größten Trümmer beiseite.

In den Ställen des Schlosses herrschte eine angenehme Stille. Die Pferde schliefen noch oder kauten genüsslich ihr Heu. Eines der größeren Streitrösser war aus seinem Pferch geholt worden und stand geduldig in der schwachen Morgensonne, während Loghain es sattelte. Einige leichte Satteltaschen warteten darauf, festgezurrt zu werden. Man belud ein Schlachtross nicht wie einen Maulesel mit riesigen Säcken.

So konnte Loghain von Glück sagen, dass er nicht viel mitzunehmen hatte. Er hatte seine alte lederne Rüstung während der Nacht in einem der Vorratswagen gefunden, nachdem er im Schein einer Fackel eine Stunde lang danach gesucht hatte. Es war schön, sie wieder zu tragen, wie ein Paar vertrauter Stiefel, die man vor langer Zeit eingelaufen und wiederentdeckt hatte. Er hatte kurz gezögert, sich dann aber entschlossen, seinen Leutnantsumhang ebenfalls zu behalten. Schließlich hatte er ihn sich verdient.

Mit der Hilfe einer verängstigten jungen Zofe hatte er sich schließlich noch ein Zelt und weitere Ausrüstungsgegenstände beschafft.



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